Ausstellung „Erinnern heißt kämpfen“ noch bis zum 30.6. bei Werkstattfilm

Zwischen Anerkennung und Vergessen. Todesopfer rechter Gewalt in Niedersachsen seit 1990
Eine Wanderausstellung der Betroffenenberatung, der Ausstiegsbegleitung und der Mobilen
Beratung Niedersachsen.
Mindestens zehn Menschen wurden in Niedersachsen seit 1990 aus rechten Motiven umgebracht.
Staatlich anerkannt als Todesopfer rechter Gewalt sind bisher nur zwei von ihnen. So
unterschiedlich die einzelnen Tatkontexte waren, es eint sie, dass die Täter ihre Opfer nicht wahllos
aussuchten. Ihr Hass richtete sich nicht gleichermaßen gegen alle Menschen, sondern gegen
Menschen, die sie bestimmten Gruppen zuordneten. Kolong Jambas Haut war Schwarz. Helmut
Leja, Gerhard Fischhöder und Christian Sonnemann waren alkoholkrank, eine Zeit lang obdachlos
oder wohnten in Sozialwohnungen. Andrea B. hat, als Frau, Hitlers Mein Kampf als „Scheiß“
bezeichnet. Gustav Schneeclaus ezeichnete Hitler als „einen großen Verbrecher“. Peter
Deutschmann hat zwei Neonazi-Skins dazu aufgefordert, „den Scheiß mit dem Skinhead-Gehabe“
sein zu lassen. Alexander Selchow war Goth und trug gerne schwarze Kleidung, Matthias Knabe
fiel durch seinen bunten Iro auf. Ihnen wird in dieser Ausstellung gedacht. Neben diesen neun
Personen wird auch an das Leben und die Umstände des Todes von Hans-Peter Zarse und Sighild B.
erinnert.
Gegen das Vergessen! Für Anerkennung und Veränderung!
Auf Grundlage von journalistischen und antifaschistischen Recherchen, durch Gespräche mit
Angehörigen, Freund*innen und Initiativen vor Ort haben die Beteiligten versucht, die Geschichten
der Opfer und die Umstände, unter denen sie umgebracht wurden, zu rekonstruieren. Zu manchen
Fällen konnten viele Informationen gefunden werden, zu anderen fast keine.In der
Wanderausstellung werden 25 informative Roll-Up Motive, sowie begleitende Audios und Videos
gezeigt.